Hilfe! Mein Hund verträgt sein Futter nicht mehr

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Hilfe! Mein Hund verträgt sein Futter nicht mehr

Warum der häufige Futterwechsel häufig nicht die Lösung ist

„Sag mal, was fütterst du deinem Hund? Mein Hund verträgt plötzlich sein Futter nicht mehr...“ Ist dir schon aufgefallen, wie oft dieser eine Satz in Gesprächen zwischen Hundemenschen fällt?

 

Futtermittelunverträglichkeiten und -allergien werden immer häufiger. Und bei dem Versuch, den Hunden zu helfen, wird oftmals dieser eine Fehler gemacht: Eine Futtersorte nach der anderen zu probieren.

 

Ganz abgesehen davon, dass es wenig hilfreich ist, zu wissen, was andere Hunde gut vertragen, ist der häufige Futterwechsel in vielen Fällen der sichere Weg in die Unverträglichkeitsfalle. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum die Suche nach einem geeigneten Futter nicht immer der erste Schritt sein sollte, wie er eine Allergie nach der anderen auslösen kann und wie du diesen Teufelskreis für deinen Hund durchbrichst.

Früh übt sich ... aber richtig

Bei manchen Hunden beginnt das Leid schon in ganz jungem Alter. Welpen entwickeln nach und nach eine sog. „Orale Toleranz“ für die verschiedenen Futtermittel, die sie bekommen. Da sie erstmal nur die Muttermilch kennen, ist jedes Lebensmittel für ihren Magen-Darm-Trakt neu und muss zunächst als „ungefährlich“ eingestuft werden. Deshalb ist es sinnvoll, Welpen jedes neue deutlich erkennbare Nahrungsmittel einzeln anzubieten. Damit ist also kein komplettes Futter gemeint, sondern einzelne Futtermittelbestandteile. Da der Welpe noch mit der Muttermilch gut versorgt ist, entstehen hierdurch keine Mängel.

 

Bekommt ein Welpe allerdings direkt nach dem Absetzen ein Fertigfutter mit unzähligen Komponenten (darunter auch Konservierungsstoffe, Farbstoffe usw.), hat sein Organismus nicht die Gelegenheit, sich in Ruhe mit den verschiedenen Bestandteilen auseinanderzusetzen. Das überfordert sein ohnehin noch nicht komplett entwickeltes Immunsystem.

 

Nicht alle Hunde werden durch den abrupten Übergang von Muttermilch zu „Welpenfutter“ Schwierigkeiten bekommen. Aber für einige sind Allergien und Unverträglichkeiten die unmittelbare Folge.

Ist das Kind dann schon in den Brunnen gefallen?

Meistens kommt dein Hund nach dieser Phase zu dir. Es ist jedoch nicht zu spät, um die Weichen richtig zu stellen. Wichtig ist dann, dass dein Hund eine artgerechte, ausgewogenen und auch abwechslungsreiche Kost bekommt. Wenn du deinem immer wieder etwas Neues anbietest und dabei behutsam vorgehst, wird sein Darm ausreichend „trainiert“ und kann neue Futtermittel leichter als solche akzeptieren, die er nicht „bekämpfen“ muss.

 

Auch hier gilt: Nicht alle Hunde werden Probleme haben. Es ist aber jeder Hund zu viel, der aufgrund von vermeidbaren Fütterungsfehlern in die Unverträglichkeitsfalle schlittert.

Panik bei jedem „Pups“?

Eine Futtermittelunverträglichkeit kann bei deinem Hund jederzeit auftreten, meistens geschieht dies für dich aus heiterem Himmel. Es ist aber stark anzunehmen, dass sie sich wahrscheinlich über Monate oder Jahre entwickelt hat, aber noch vom Organismus im Zaum gehalten werden konnte.

Es kommt auch oft vor, dass leise Zeichen ignoriert werden. Ab und zu Blähungen, Bauchgrummeln oder leichten Durchfall? „Da kann ja immer mal wieder passieren“. Oder: „Wahrscheinlich hat er wieder unterwegs etwas komisches gefressen“. Verständlich, denn schließlich wäre es auch übertrieben, wegen jeden „Pups“ in Panik zu geraten.

 

Irgendwann explodiert’s und die Beschwerden sind nicht mehr zu übersehen. Der Durchfall hält an, die Blähungen werden für alle unerträglich. Vielleicht fällt dir auf, dass dein Hund seine Pfoten heftig beknabbert, oder wieder einmal eine schlimme Ohrenentzündung hat. Denn die Symptome, die auf Allergien oder Unverträglichkeiten hindeuten, gehen weit über den Verdauungstrakt hinaus.

 

In dieser Phase bekommt dein Hund erst einmal Schonkost, damit sich seine Verdauung beruhigen kann. Und unmittelbar danach beginnst du nach einem neuen Futter zu suchen, das dein Hund besser verträgt.

Doch ein Futter einfach durch ein anderes zu ersetzen, erweist sich in der Regel als wenig hilfreich. Im Gegenteil: Auch wenn es eine Zeitlang gut geht, wirst du oftmals feststellen, dass dein Hund „urplötzlich“ auch dieses Futter nicht mehr vertragen wird. Ein Teufelskreis.

 

Lass uns an dieser Stelle schauen, warum es so ist und vor allem, wie du diesen Teufelskreis für deinen Hund durchbrechen kannst. 


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Was sind Futtermittelallergien?

Grundsätzlich gibt es einen Unterschied zwischen einer Unverträglichkeit und einer Allergie. Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems gegen etwas, das eigentlich harmlos sein sollte (z.B. Hühnerfleisch oder Möhre). Das Immunsystem stuft die Substanz „gefährlich“ ein und speichert die Information in Gedächtniszellen ab, so dass bei jedem weiteren Kontakt eine Allergie Reaktion ausgelöst wird.

Bei der Futtermittelintoleranz (oder –unverträglichkeit) liegt eine Störung im Verdauungsprozess vor, es ist keine immunbedingte Reaktion – auch wenn die Symptome identisch sind.

 

Diese Prozesse spielen sich meistens im Darm ab (wobei sie bereits im Magen beginnen und auch von der Bauchspeicheldrüse beeinflusst werden können).

 

Wahrscheinlich hast du schon vom Begriff „Leaky Gut“ gehört.

 

Leaky Gut bedeutet übersetzt „durchlässiger Darm“. Das kannst du dir so vorstellen, wie die zu groß gewordenen Maschen eines Siebs. Bei einer gesunden Darmschleimhaut liegen die Zellen ganz dicht aneinander, so dass nur solche Nährstoffe die Darmwand passieren können, die auch in den Organismus deines Hundes hineindürfen. Wenn der Spalt zwischen den Zellen größer wird, gelangen unerwünschte Substanzen vom Darm in den restlichen Organismus und können dann Reaktionen hervorrufen.

 

Solange die Darmschleimhaut durchlässig bleibt, werden solche Reaktionen an der Tagesordnung bleiben. Bei manchen Hunden zeigen sie sich sofort: Da reicht es, dass sie ein falsches Leckerchen erwischen. Bei anderen kann es Wochen oder Monate dauern, bis der Körper gegen die „unerwünschten“ Substanzen rebelliert.

 

Und so kommt es, dass du aus allen Wolken fällst, wenn dein Hund, der sein neues Futter so gut zu vertragen schien, rückfällig wird. Und du dich wieder auf die Suche nach der nächsten Lösung machst.

 

Die Suche nach dem passenden Futter ist also nicht der erste logische Schritt, zumal auf diesem Weg ein Futtermittel (oftmals eine Proteinquelle) nach dem anderen nicht mehr vertragen wird. Solange der Darm und insbesondere die Darmschleimhaut nicht intakt ist, haben wir es mit einer tickenden Bombe zu tun.

 

Hier kommt die Darmsanierung für deinen Hund ins Spiel

 

Der erste logische Schritt kann also nur die Wiederherstellung einer gut funktionierenden Darmbarriere sein. Unter Darmsanierung wird oft die Gabe von Bakterienpräparaten verstanden. Natürlich ist es sinnvoll, das Darmmikrobiom (Darmflora) zu unterstützen, damit die nützlichen Organismen ihre vielfältigen Aufgaben für die Darmgesundheit und das Immunsystem übernehmen können. Aber es ist nicht ausreichend. Vielmehr müssen alle Aspekte berücksichtigt werden: Der Wiederaufbau der Darmschleimhaut, die Bindung und Ausleitung von Toxinen, die Beseitigung entzündlicher Prozesse ... all das sind wichtige Bestandteile einer systematischen Darmsanierung.

 

Die Geschichten von unzähligen Futterwechseln, von immer wieder enttäuschten Hoffnungen, dass endlich die perfekte Futterlösung gefunden wurde und vom nicht enden wollenden Leid der Hund, höre ich fast jeden Tag.

Wie eine systematische Darmsanierung im Einzelnen geplant und durchgeführt werden soll? Das hängt wie immer von deinem Hund ab. Seine Beschwerden und die Befunde seiner Kotuntersuchung liefern wichtige Hinweise, um die verschiedenen Schritte in der richtigen Reihenfolge einzuleiten. Mit natürlichen Mitteln, versteht sich.



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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

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Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

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