Pankreatitis beim Hund: Ursachen, Symptome und Fütterung

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Pankreatitis beim Hund Ursachen, Symptome & Fütterung
Pankreatitis beim Hund Ursachen, Symptome & Fütterung

Bauchspeicheldrüsenentzündung kannst du bei deinem Hund vermeiden

Die Pankreatitis ist eine Erkrankung, die vielen Hundemenschen Angst macht. Während einige Hunde nur sehr leichte Symptome zeigen, können bei anderen schwerwiegende Komplikationen auftreten.

Weil eine Bauchspeicheldrüsenentzündung einen schweren Verlauf haben kann, ist es wichtig, zumindest einige Informationen im Kopf zu haben, um frühzeitig Symptome zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

In diesem Artikel möchte ich dir einen Überblick über diese Erkrankung geben, die häufigen Ursachen und Symptome aufzeigen sowie einen Überblick über die Fütterung und die Behandlung geben.

Nächste Woche wird es um ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten gehen.

Was ist eigentlich eine Pankreatitis beim Hund?

Bevor ich auf diese Frage eingehe, möchte ich dir kurz aufzeigen, auf welche lebenswichtigen Vorgänge die Bauchspeicheldrüse Einfluss nimmt.

 

In der Bauchspeicheldrüse finden verschiedene Prozesse statt, die komplett unterschiedliche Funktionskreise beeinflussen. Die Hauptaufgabe der Bauchspeicheldrüse besteht darin, Sekrete abzusondern und das sowohl nach innen als auch nach außen.

 

In einem kleinen Teil der Drüse wird das Insulin produziert, das für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist. Das Insulin gelangt von der Bauchspeicheldrüse direkt in die Blutbahn (endokrine Sekretion, also nach innen).

 

Auch der Pankreassaft wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. Anders als das Insulin gelangt er nicht direkt in die Blutbahn, sondern wird in ein anderes Organ – also nach außen – abgegeben: in den Zwölffingerdarm (exokrine Sekretion).

 

Der Pankreassaft enthält verschiedene Enzyme. Das sind insbesondere

  •       Proteasen für den Abbau von Proteinen,
  •       Lipasen für die Fettspaltung sowie
  •       die Amylase, die Zuckermoleküle spaltet.

 

Bei einer Pankreatitis, also bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, werden Enzyme bereits in der Bauchspeicheldrüse (und nicht erst im Darm) freigesetzt, was zur Selbstverdauung des Organs führt. 

 

Die Pankreatitis kann sowohl akut, als auch chronisch sein. Bei der akuten Form tritt die Entzündung plötzlich und intensiv auf, während die chronische Form langsam fortschreitet und sich über einen längeren Zeitraum entwickelt.

 

In beiden Fällen führt die Pankreatitis zu einer Schädigung des Gewebes in der Bauchspeicheldrüse und kann in der Folge auch umliegende Organe beeinträchtigen.

Welche Pankreatitis-Symptome zeigt dein Hund?

Bei einer akuten Pankreatitis können viele verschiedene Symptome auftreten und von Hund zu Hund variieren.

Hier sind einige Symptome, die bei Hunden mit akuter Pankreatitis häufig beobachtet werden:

Bauchschmerzen, die sich durch unruhiges Verhalten, Gebetsstellung, gekrümmten Rücken, Schützen oder Belecken der Bauchregion zeigen.
Erbrechen: Häufiges oder wiederholtes Erbrechen ist ein häufiges Symptom einer akuten Pankreatitis. Das Erbrochene kann gelblich, schaumig oder gallig sein.
Appetitlosigkeit: Ein plötzlicher Verlust des Appetits kann ein Anzeichen für eine Pankreatitis sein. Dein Hund zeigt weniger Interesse an seinem Futter oder lehnt es komplett ab.
Durchfall: Hunde mit Pankreatitis können an Durchfall leiden, der oft fettig und schleimig ist. Der Kot kann auch ungewöhnlich riechen.
Dehydratation: Durch das wiederholte Erbrechen und den Durchfall kann es bei deinem Hund zu einem hohen Flüssigkeitsverlust kommen. Das erkennst du daran, dass seine Schleimhäute sehr trocken sind, dass er mehr trinkt und dabei wenig Urin absetzt.
Müdigkeit: Dein Hund kann sich schwach fühlen, weniger aktiv sein und sich weniger für seine üblichen Aktivitäten interessieren.
Fieber: Bei einigen Hunden mit akuter Pankreatitis kann die Körpertemperatur durch die Entzündung erhöht sein.


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Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung können die Symptome deines Hundes subtiler sein, schleichend auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern.

Hier sind einige häufige Symptome, die bei Hunden mit chronischer Pankreatitis auftreten können:

Gewichtsverlust: Ein allmählicher Gewichtsverlust kann ein frühes Anzeichen für eine chronische Pankreatitis sein. Dabei kann dein Hund trotz normalem Appetit an Gewicht verlieren.
Appetitlosigkeit: Der Hund kann phasenweise oder dauerhaft weniger Interesse an Nahrung zeigen.
Verdauungsstörungen, wie Durchfall, fettigen oder schleimigen Stuhl, Blähungen oder unregelmäßigen Kotabsatz.
Bauchschmerzen: Auch bei einer chronischen Pankreatitis kann dein Hund unter Bauchschmerzen leiden.
Erbrechen: Wiederholtes oder anhaltendes Erbrechen kann auf eine chronische Pankreatitis hinweisen.
Lethargie und Schwäche:
Schlechte Fellqualität, trockene Haut, Fellverlust oder Juckreiz können weitere Zeichen sein.

Was sind die Ursachen für eine Pankreatitis beim Hund?

Die genauen Ursachen sind oft schwer zu bestimmen. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Entstehen einer Bauchspeicheldrüse bei deinem Hund begünstigen:

  • Sehr fettreiche Fütterung: Dieser Faktor wird oft als Hauptursache für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung genannt. Dabei können Hunde mit einem gesunden Verdauungsapparat, die von Beginn an artgerecht, frisch, abwechslungsreich und ausgewogen gefüttert wurde,Fette sehr gut vertragen. Für diese Hunde ist Fett eine ausgezeichnete Energiequelle. Ist die Verdauung bei deinem Hund schon angegriffen, wird er möglicherweise Fett nicht mehr so gut vertragen.
    Durch eine gesunde Fütterung kannst du also sehr viel dafür tun, dass dein Hund keine Pankreatitis bekommt.

  • Übergewicht begünstigt die Entstehung einer Pankreatitis. Auch hier liegt es in der Verantwortung eines jeden Hundemenschen, überflüssiges Gewicht zu vermeiden, um dem Hund sehr viel Leid zu ersparen.
  • Durchblutungsstörung
  • Medikamente, Narkose
  • Unfälle (Schläge, Stöße)
  • Folge von Leber- und Darmerkrankungen
  • Folge von Diabetes mellitus
  • Prädisposition: Manche Rassen haben aber ein höheres Risiko, an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu erkranken. Dazu gehören Yorkshire Terrier, Zwergschnauzer, Cavalier King Charles Spaniel und Cocker Spaniel.

Welche Rolle spielt die Ernährung in der Behandlung der Pankreatitis?

Gerade dann, wenn ein Verdauungsorgan erkrankt, ist die Rolle der Fütterung bedeutend. Bei der Pankreatitis sind dabei mehrere Aspekte zu beachten.

  • Fasten:  Lange ging man davon aus, dass Fasten über 3 oder 4 Tage absolut notwendig wäre, um die Bauchspeicheldrüse nicht noch zusätzlich zu stimulieren und die Selbstverdauung zu unterbrechen. Inzwischen sieht man es anders, zumal die Hunde bis zur Diagnose schon längere Zeit wenig oder gar nicht mehr gefressen haben.  Deshalb wird heute vorsichtig angefüttert, sobald der Hund über 8 bis 12 Stunden nicht mehr erbricht.

In schweren Fällen und/oder wenn das Erbrechen nicht schnell genug zu stoppen ist, wird der Hund künstlich ernährt.

  •  Die Fütterung von Schonkost als Behandlung der Pankreatitis:

Bei einer Pankreatitis sollte dein Hund nach folgenden Kriterien gefüttert werden:

  • Ausreichend Flüssigkeit, da das häufige Erbrechen und evtl. auch Durchfall zur Austrocknung führen
  • Der Fettgehalt sollte zu Beginn 5% nicht übersteigen.
  • Leicht verdauliche Proteine, wie gekochte Hühner- oder Putenbrust (ohne Haut)
  • Sehr weich gekochter Reis oder Kartoffeln
  • Häufige kleine Mahlzeiten, evtl. in flüssiger Form

Wie sieht die Therapie der Pankreatitis des Hundes aus?

Die schulmedizinische Behandlung umfasst in der Regel eine Kombination aus Medikamenten und Infusionen, die den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt regulieren. Da eine Pankreatitis oftmals sehr schmerzhaft ist, wird der Tierarzt Schmerzmittel verschreiben, um die Beschwerden des Hundes zu lindern. 

 

Die Pankreatitis ist eine sterile Entzündung, bei der keine bakterielle Infektion vorliegt. Deshalb ist keine routinemäßige Antibiose notwendig. Der Nutzen einer vorbeugenden Behandlung  mit Antibiotika ist nicht nachgewiesen, weshalb viele Tierärzte glücklicherweise davon Abstand nehmen. 

 

Wenn der Hund erbricht, werden auch Antiemetika verabreicht, um dies zu unterbrechen.

 

Bei Hunden mit einem schweren Pankreatitis-Schub ist eine stationäre Behandlung erforderlich, damit er überwacht und entsprechend versorgt werden kann.  

Die alternative Behandlung der Bauchspeicheldrüse beim Hund

Neben der schulmedizinischen Behandlung gibt es alternative Ansätze, die bei der Linderung der Pankreatitis-Symptome helfen. 

 

Es ist jedoch wichtig, einen erfahrenen Therapeuten vor der Anwendung zu konsultieren, um sicherzustellen, dass sie sicher und wirksam sind.

Vorsicht: Da einige der folgenden Mittel die Produktion von Verdauungsenzymen fördern können, dürfen sie nicht während eines akuten Pankreatitis-Schub gegeben werden.!

 

  • Verdauungsenzyme: Diese Enzyme helfen bei der Aufspaltung von Nahrungsmitteln und entlasten die Bauchspeicheldrüse. 
  • Drachenblut  (Sangre de Drago) regt die Ausscheidung der Pankreassaftes an.
  • Okoubaka als homöopathisches Mittel verbessert ebenfalls die Sekretion des Pankreassaftes.
  • Vitalpilze wie der Coprinus unterstützen die Regeneration der Bauchspeicheldrüse. Der Coprinus kann dann gern mit anderen Vitalpilzen kombiniert werden, die entzündungshemmend wirken, wie z.B. der Reishi.
  • Bitterstoffe können ebenfalls anregend auf die Bauchspeicheldrüse wirken. Wichtig ist der Kontakt der Bitterstoffe mit der Zunge, weil dadurch sekretorische Reflexe ausgelöst werden.  Sie sind auch förderlich für Leber und Galle, was einen positiven Einfluss auf die Fettverdauung hat.

Darm, Leber und Galle nicht vergessen!

Da eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse Auswirkungen auf die gesamte Verdauung deines Hundes hat, ist es absolut sinnvoll, auch andere Organe zu unterstützen

  • Um die Leber zu unterstützen, eignet sich vor allem die Mariendistel.
  • Die Gallenproduktion profitiert von einer Behandlung mit Artischocken und Löwenzahnwurzel.
  • Um den Darm zu unterstützen, können Probiotika eingesetzt werden. Der Darm wird bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ganz besonders in Mitleidenschaft gezogen. Da die Verdauungsenzyme fehlen, kann das Futter nicht ausreichend aufgeschlossen werden, was die Verdauung im Darm massiv erschwert.

    Es ist also wichtig, nicht nur die Kotflora mit der Gabe von nützlichen Darmbakterien zu pflegen, sondern auch den Zustand der Darmschleimhaut zu überprüfen. Hierzu kannst du eine spezielle weiterführende Kotuntersuchung durchführen lassen: Anhand der Befunden wird ein gezielter Schritt-für-Schritt-Therapieplan erstellt. (Wie man z.B. bei einem Leaky Gut Syndrom handelt, kannst du im Artikel Wenn der Darm deines Hundes löchrig wird nachlesen) 

Stress reduzieren und Ruhe fördern

Übermäßiger Stress kann den gesundheitlichen Zustand des Hundes erheblich verschlimmern und seine Genesung entsprechend verlangsamen. Deshalb ist es wichtig, dass du für eine ruhige und stressfreie Umgebung sorgst, in der sich dein Hund vollkommen ungestört ausruhen kann.


Falls du bereits eine Ruhezone aufgebaut hast, wird er sie sicherlich gern nutzen wollen.


Vermeide intensive körperliche Anstrengung, auch wenn dein Hund scheinbar dazu in der Lage ist. (Siehe auch den Blog-Artikel: Wenn Hundesport auf den Magen schlägt) . 

Zusammenfassung

Die Pankreatitis beim Hund ist eine ernsthafte Erkrankung, die sowohl akut als auch chronisch auftreten kann. Die genauen Ursachen sind oft schwer zu bestimmen, aber eine übertrieben fettreiche Ernährung und Übergewicht können das Risiko erhöhen. 

 

Die schulmedizinische Behandlung ist meistens notwendig und in schweren Fällen auch ein Klinikaufenthalt. Es wäre aber sehr schade, deinem Hund die wirksamen Mittel der alternativen Medizin vorzuenthalten. Mit ihrer Hilfe und mit einem gut durchdachten Fütterungsplan wirst du deinem Hund bei der Linderung seiner Symptome gut helfen. 

 

Wenn du auch noch die weiteren Organe und insbesondere den Darm deines Hundes gut unterstützt, wird er sich noch schneller und dauerhaft erholen.


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 


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