Anne Sasson - Ganzheitliche Hundegesundheit
Magen-Darm-Probleme beim Hund: Wie Bitterstoffe ihm helfen
- Dein Hund wählt Bitterstoffe für seine Verdauung
- Den Magen-Darm unterstützen: So wirken Bitterstoffe
- Diese bitteren Lebensmittel helfen bei Magen-Darm-Problemen
- Mit bitteren Kräutern den Magen-Darm-Trakt aktivieren
- Bitterstoffe: Nicht bei allen Magen-Darm-Beschwerden
- Bitterstoffe bei deinem Hund sinnvoll einsetzen
Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen und Durchfall sind bei unseren Hunden leider keine Seltenheit.
Es gibt zwar unzählige Mittel am Markt, die bei Verdauungsbeschwerden helfen sollen. Dennoch werden die Bitterstoffe oft vernachlässigt, genauso wie sie auch in unserer Ernährung immer mehr an Bedeutung verloren haben. Dabei helfen sie auf einfache und natürliche Weise, die Verdauungsprozesse anzukurbeln und zu regulieren.
Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, warum Bitterstoffe wichtig sind, wann sie deinem Hund helfen und wie du sie ganz leicht füttern kannst.
Dein Hund wählt Bitterstoffe für seine Verdauung
Dein Hund ist genetisch darauf programmiert, bestimmte Geschmacksrichtungen zu bevorzugen, die ihm signalisieren, dass ein Nahrungsmittel für ihn geeignet ist. Seine natürliche Vorliebe für Fleisch und Fett ist bei ihm angeboren. Dennoch wirst du bei deinem Hund beobachten, dass er von sich aus bestimmte Kräuter auswählt.
Einige dieser Kräuter enthalten wertvolle Bitterstoffe. Das sind chemische Verbindungen, die – wie der Name schon sagt - einen bitteren Geschmack haben. Sie sollen dadurch die Pflanzen gegen Fraßfeinde schützen, oder aber auf giftige Stoffe hinweisen. Zum Beispiel sollten nur junge Zucchini gefüttert werden. Je reifer sie werden, umso höher ist Gehalt am giftigen Bitterstoff Cucurbitacin.
Dass dein Hund Bitteres nur in kleinen Mengen mag, soll ihn also vor einer potenziellen Vergiftung schützen.
Den Magen-Darm unterstützen: So wirken Bitterstoffe
Bitterstoffe sollten unbedingt wieder eine wichtigere Rolle in der Hundeernährung spielen, denn sie bieten viele Vorteile insbesondere für die Verdauung.
- Appetitanregung und Verdauungsförderung: Bitterstoffe regen die Magensaftproduktion sowie die Gallenausschüttung an und fördern die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse. Auch die Speichelproduktion steigt.
Die Verdauung wird also auf allen Ebenen angeregt. Das kann z.B. für ältere Hunde, deren Magensäureproduktion zurückgegangen ist, oder bei denen die Verdauung etwas langsamer läuft, eine große Hilfe sein.
- Nährstoffaufnahme und Blutgesundheit: Bitterstoffe unterstützen die Aufnahme Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Eisen und Vitamin B12, was sich für Hunde mit Blutbildungsstörungen positiv auswirkt.
- Zahn- und Mundgesundheit: Bitterstoffe regen die Speichelproduktion an. Die enthaltenen Enzyme und antibakteriellen Substanzen neutralisieren die Nahrungsreste und die schädlichen Bakterien im Maul. Dadurch sinkt das Risiko für die Entstehung von Zahnbelag.
Diese bitteren Lebensmittel helfen bei Magen-Darm-Problemen
Bitterstoffe sind in einigen Gemüse- und Salatsorten enthalten, wie z.B.
- Brokkoli
- Chicorée
- Zucchini
- Radicchio
- Rucola
Hiermit kannst du deinem Hund ganz einfach Bitterstoffe für den täglichen Bedarf füttern.
Mein Tipp: Nicht jeder Hund mag Bitterstoffe. Zur besseren Akzeptanz kannst du sie mit etwas süßem Obst mischen.
Bitterstoffe wirken, sobald dein Hund sie aufnimmt. Auf seinem Zungengrund befinden sich bestimmte Papillen, die den bitteren Geschmack wahrnehmen und an alle weiteren Schleimhäute im Organismus „melden“. So wird also durch den bloßen Maulkontakt eine kaskadenartige Reaktion ausgelöst, die zur Steigerung der Sekretion aller Verdauungsdrüsen und zu einer erhöhten Magen- und Darmmotilität führt.
Es ist also ganz wichtig, dass dein Hund die Bitterstoffe mit der Zunge berührt.
Bitteres Gemüse zu füttern, unterstützt die Verdauung auf sanftem Wege. Sollte dein Hund aus therapeutischen Gründen größere Mengen Bitterstoffe benötigen, dann sind bitterstoffhaltige Kräuter besser geeignet:
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Mit bitteren Kräutern den Magen-Darm-Trakt aktivieren
- Löwenzahn wirkt appetitanregend und fördert den Gallefluss. Die Blätter und Wurzel werden sehr oft bei Erkrankungen von Leber und Galle eingesetzt. Bekannt ist der Löwenzahn auch für seine diuretische Wirkung.
Du kannst ihn mit dem Gemüsebrei mischen, aber auch als Tee, Pulver oder Frischsaft verabreichen.
- Enzian: Der gelbe Enzian fördert die Durchblutung der Schleimhäute. Durch seinen sehr hohen Bitterwert wirkt er stark verdauungsfördernd, indem die Produktion von Speichel, Magen- und Pankreassaft sowie Galle aktiviert wird. Das Kraut ist ganz besonders bei Hunden mit zu geringer Magensaftproduktion zu empfehlen.
Du kannst deinem Hund Enzian als Tee, Pulver oder Tinktur geben.
- Wegwarte: Sie wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Hier wird Tee aus der Wurzel zubereitet.
- Das Tausendgüldenkraut hat eine ähnliche Wirkung und wird als Tee oder Tinktur eingesetzt.
- Engelwurz wird als Tee, Pulver und Tinktur bei Appetitlosigkeit, Blähungen und leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
Du wirst auch verschiedene Präparate finden, die bitterstoffhaltige Kräuter und Pflanzen kombinieren.
Bitterstoffe: Nicht bei allen Magen-Darm-Beschwerden
In vielen Fällen sind Bitterstoffe unbedenklich und rufen keine unerwünschten Wirkungen hervor.
Aber Vorsicht: Es gibt einige Erkrankungen, bei denen Bitterstoffe absolut kontraindiziert sind. Das sind:
- Übersäuerung des Magens
- Akute Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Magengeschwüre
- Pankreatitis (Entzündungen der Bauchspeicheldrüse)
Bei diesen Erkrankungen ist eine Anregung der Verdauungssäfte ausdrücklich unerwünscht!
Ein weiteres NO GO: Es wird immer wieder empfohlen, extrem starke Bitterstoffe einzusetzen, um unerwünschtes Verhalten wie Möbelstücke oder Schuhe anknabbern zu unterbinden. Das ist eine Form der Bestrafung, die unter ethischen Gesichtspunkten nicht vertretbar ist und bei deinem Hund unnötig viel Stress verursachen wird.
Bitterstoffe bei deinem Hund sinnvoll einsetzen
Bitterstoffe haben bei den meisten Hunde eine sehr positive Wirkung auf die gesamte Verdauung. Der einfachste Weg, Bitterstoffe einzusetzen, ist etwas bitteres Gemüse in den Gemüsebrei zu integrieren. So kann es kaum zu einer Überdosierung kommen.
Das reicht auch meistens aus, um die Verdauung zu unterstützen die Nährstoffaufnahme zu verbessern.
Bittere Kräuter wirken nicht nur unterstützend, sondern werden zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Sollte dein Hund bereits Verdauungsbeschwerden haben, so solltest du dich professionell beraten lassen.
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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin.
Mein Herzenswunsch? Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben.