Anne Sasson - Ganzheitliche Hundegesundheit
Wie du deinen Hund gegen Zecken schützt
In diesem Artikel geht es um Zecken. Kein angenehmes Thema, denn für die meisten Hundemenschen sind Zecken der Horror. Sie machen Angst, weil sie Krankheiten übertragen und sind ein Dauerbrenner, weil es nicht so einfach ist, sie vor unseren Hunden fernzuhalten.
Nadine Schaten ist Dipl.-Kräuterpädagogin. In unserem Gespräch während des GlücklicHundGesund-Kongresses 2024 erklärt sie, welche Gefahren tatsächlich von Zecken ausgehen. Sie geht natürlich auch auf die Prophylaxe ein und zeigt welche Strategie am besten hilft. Mischung aus ätherischen Ölen inklusive!
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Ich gebe hier das Interview unverändert weiter.
Welche Krankheiten werden von Zecken auf Hunde übertragen
Beim Hund sind es vor allem die Anaplasmose und die Borreliose, hierzulande in geringerem Maße auch die Ehrlichiose und die Babesiose. Für Deutschland kann man noch etwas differenzieren: In der Region ab Hessen und nördlicher ist die Borreliose sehr häufig vertreten. Je weiter man südlich kommt, gibt es vermehrt Anaplasmose und Babesiose.
(Weitere Infos zur alternativen Behandlung von Borreliose: https://www.berlin-tierhomoeopathie.de/_blog/112-zeckenzeit-pflanzen-gegen-borreliose/)
Bei Menschen gibt es die Meningitis. FSME, was für uns Menschen ein bisschen gefährlicher sogar ist, als für den Hund. Und dieses Gefühl der großen Gefahr übertragen wir auf unsere Hunde, auch wenn es für sie nicht so extrem schlimm ist, wie für uns Menschen. Das muss man immer dazu sagen. Es ist viel Angstmacherei dabei von der Pharmaindustrie und das ist immer etwas, wo wir so ein bisschen hellhörig werden sollten.
Laut Studien von der Universität Leipzig müssen Zecken 6 bis 72 Stunden gesaugt haben, um eine Erkrankung überhaupt übertragen zu können.
Und Zecken stechen nicht sofort, sie verstecken sich erstmal und es kann bis zu sechs Stunden dauern, bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben. Das bedeutet, dass wir ein bisschen Zeit haben, um zu handeln.
Natürlich möchte niemand, dass sein Hund von einer Zecke gestochen wird.
So kannst du deinen Hund gegen Zecken schützen
Es gibt verschiedene Methoden, um Hunde vor Zecken zu schützen. Fangen wir mit den chemischen an.
Anti-Zecken-Tabletten, Halsbänder und Spot-ons
Da muss man einfach wissen, dass diese Produkte Nervengifte enthalten, die entweder aufgetragen oder oral verabreicht werden. Halsbänder enthalten das Nervengift in Pulverform und Spot-ons werden auf die Haut geträufelt, von wo sie aufgenommen werden. Beide Methoden töten die Zecken, bevor sie stechen können.
Es kann der Eindruck entstehen, dass „nur“ die Haut betroffen ist. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Haut das größte Stoffwechselorgan ist. Halsbänder und Spot-Ons können also nicht nur lokale Reaktionen auf der Haut hervorrufen, Juckreiz und Entzündungen z.B., sondern dem gesamten Organismus schaden.
Die Tabletten wirken anders, indem sie erst wirksam werden, wenn die Zecke bereits gestochen hat. Sie verhindern zwar nicht den Stich, aber töten die Zecke ab, bevor sie Krankheiten übertragen kann. Auch die Tabletten können Nebenwirkungen haben.
Tabletten werden oft ohne ausreichende Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen verschrieben. Und da die Verabreichung ganz unkompliziert und eigentlich so aussieht, als würde man seinem Hund ein Leckerchen geben, denken viele Hundemenschen in der nächsten Sekunde gar nicht mehr über mögliche Konsequenzen nach. Das ist anders, wenn man wirklich die Flüssigkeit des Spot-ons aufträgt oder das Halsband jeden Tag sieht.
Die möglichen Nebenwirkungen von Zecken-Tabletten, Halsbändern und Spot-ons
Es ist wichtig, über die potenziellen Risiken dieser Methoden zu informieren, damit jeder im Bilde ist, bevor er eine Entscheidung für seinen Hund trifft.
- Hautrötungen,
- Kontaktallergie
- Nesselsucht
- Entzündungen
- Juckreiz
- Magen-Darm-Beschwerden
- Vergiftungserscheinungen
- Neurologische Ausfälle
- Ataxien
- Epileptische Anfälle
Hunde, die bereits erkrankt sind oder eine sensible Verdauung haben, dürften solche Produkte gar nicht einnehmen. Eine wichtige Information an dieser Stelle ist, dass kleine Hunde viel öfter von den unerwünschten Nebenwirkungen betroffen sind.
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So schützt du deinen Hund gegen Zecken – ohne Chemie
Immer mehr Hundemenschen ist es bewusst, dass diese chemischen Produkte starke Nebenwirkungen haben können und möchten sie vermeiden. Andererseits wollen sie ihre Hunde vor Zecken schützen.
Das hat dazu geführt, dass neben der Welle der Produkte, die aus der Pharmaindustrie kommen, jetzt eine Flut von Produkten aus der Naturheilkunde den Markt überschwemmen.
Was ist also wirksam und was nicht?
Die natürlichen Produkte enthalten vor allem sekundäre Pflanzenstoffe, wie ätherische Öle. In meinen Augen kann alles, was als Futter oder Leckerchen gegeben wirkt, keine vorbeugende Wirkung haben. Die Magensäure zerstört größtenteils diese Wirkstoffe. Sie haben vielleicht einen vitalisierenden Effekt und wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. So verabreicht werden die Wirkstoffe nicht verhindern können, dass eine Zecke sticht.
Ätherische Öle und andere natürliche Mittel wirken nur dann, wenn sie aufgetragen werden.
3 Schritte für einen wirksamen Zeckenschutz für deinen Hund
1. Äußerliche Behandlung
Kokosöl
Die Laurinsäure, die im Kokosfett enthalten ist und Zecken fernhält, wird im Verdauungsprozess aufgespalten. Es gibt zwar Berichte, dass gefüttertes Kokosfett oder Kokosflocken eine Wirkung zeigen, das ist aber nicht nachweisbar. Gleiches gilt für Schwarzkümmelöl. Auf der Haut aufgetragen wird die Laurinsäure aus dem Kokosfett bei vielen Hunden zuverlässig. Die Anwendung ist aber eher bei kurzhaarigen Hunden praktikabel.
Ätherische Öle: Zeckenschutz zum selber machen
Die ursprüngliche Aufgabe bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe - und dazu gehören einige ätherische Öle - besteht darin, diese Pflanzen vor Parasiten, Viren oder Pilze zu schützen. Zitronella, Zitronen-Eukalyptus, Lavendel oder Rosengeranie sind z.B. bei der Abwehr von Zecken wirksam.
Es ist ganz einfach, einen Spray für den eigenen Hund selbst herzustellen. Dazu braucht man:
- 250 ml Pfefferminzhydrolat (da ist 0,5 bis 3% ätherisches Öl enthalten)
- 10 Tropfen Schwarzkümmelöl als Träger für die ätherischen Öle
- 5 Tropfen Zitronella oder Zitroneneukalyptus
- 5 Tropfen Lavendel
- 5 Tropfen Rosengeranie
- Eine 250-ml-Flasche, möglichst eine Braunglasflasche (so wird auch Plastik vermieden)
Folgende Punkte sind dabei unbedingt zu beachten:
- Die starke Verdünnung ist wichtig: Die Anzahl der Tropfen darf nicht nicht erhöhen werden.
- Nicht auf die Schleimhäute oder in die Augen sprühen .
- 3 Sprühstöße auf das Fell vor jedem Spaziergang reichen aus. Mit den Händen kurz einreiben.
- Öftere Anwendungen sind nötig, wenn der Hund sich lange draußen aufhält.
- Naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität verwenden.
- Die Flasche vor jedem Gebrauch gut schütteln
(Weitere Informationen zum Thema Zeckenabwehr: https://www.berlin-tierhomoeopathie.de/_blog/108-nat%C3%BCrlich-gegen-zecken/)
Es gibt gute Zecken-Abwehr-Sprays zu kaufen, zum Beispiel
Mit Zitroneneukalyptus
5% Rabatt-Code: thp-sasson
2. Absuchen ist unerlässlich
Ätherische Öle bieten einen guten Schutz. Trotzdem ist es wichtig, dass wir unseren Ekel ablegen und unseren Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen. Es bleibt einfach unvermeidbar, dass hier und da eine Zecke an den Hund gerät (und das gilt auch für chemische Produkte).
3. Das Immunsystem stärken
Natürlich ist immer wichtig, dass der Hund ein starkes Immunsystem hat. Dazu braucht er vor allem eine gesunde Fütterung, die bedarfs- und nährstoffdeckend ist.
Viele Menschen suchen nach einer einfachen Lösung, um Zecken von ihren Hunden fernzuhalten. Deshalb, und weil sie beim Kauf wenig über die Nebenwirkungen aufgeklärt werden, greifen sie zu diesen gefährlichen Tabletten. Sie sind einfach leicht zu verabreichen und auch schnell vergessen.
Das Mindset sollte sich aber hier ändern, und wir sollten auch diese Verantwortung für unsere Hunde übernehmen: Sie mit natürlichen Mitteln vor Zecken schützen, jeden Tag absuchen und generell für ein starkes Immunsystem sorgen.
Vielen Dank an Nadine Schaten für das spannende Gespräch.
Nadine Schaten ist Ernährungsberaterin und Dipl.-Kräuterpädagogin
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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin.
Mein Herzenswunsch? Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben.