Magenschleimhautentzündung – die besten Hausmittel für deinen Hund

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Magenschleimhautentzündung – Ist dein Hund wirklich übersäuert?

Seit einiger Zeit erbricht dein Hund immer wieder. Er mag sein Futter nicht mehr fressen und wirkt Tag für Tag lustloser. Diagnose: Gastritis. Das klingt erstmal erschreckend, doch es gibt einige gute Möglichkeiten, deinen Hund sanft und wirksam zu behandeln.

In diesem Artikel möchte ich dir natürliche Hausmittel vorstellen, mit denen du deinem Hund hilfst, wieder Spaß am Fressen und am Leben zu haben.

Alle wichtigen Informationen über die Symptome und über die Entstehung der Gastritis bei Hunden, sowie auch über die berühmt-berüchtigte Magensäure liest du in Magenschleimhautentzündung – Ist dein Hund wirklich übersäuert?“.

 

Gastritis: Die Magenschleimhaut deines Hundes ist gereizt

Das Wichtigste zuerst: Es ist stark vereinfacht, die Ursache in einer Überproduktion von Magensäure zu sehen.

Eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen schützenden und schädigenden Substanzen im Magen.

Im gesunden Magen eines Hundes stehen Salzsäure (die wir oft Magensäure nennen), Schleim und Natriumbicarbonat in einem harmonischen Verhältnis. Sie sorgen dafür, dass die Verdauung optimal abläuft und die Magenwand gleichzeitig geschützt bleibt.

Bei einer Gastritis gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen: Die aggressive Salzsäure überwiegt, während die schützenden Mechanismen, wie die Schleimschicht und das Bicarbonat, nicht mehr ausreichend vorhanden sind.

Gastritis beim Hund: So wird sie schulmedizinisch behandelt

Bei der Behandlung von Gastritis bei Hunden werden von den Tierärzten verschiedene Medikamente eingesetzt, die vor allem darauf abzielen, die Magensäure zu regulieren und die Magenschleimhaut zu schützen: 

  • Antazida (z.B. Medikamente mit Aluminiumhydroxid) wirken schnell und neutralisieren die vorhandene Magensäure, wodurch sie kurzfristige Linderung bei akuten Beschwerden bieten. Allerdings beheben sie nicht die eigentlichen Ursachen für die Beschwerden.

  • Protonenpumpenhemmer (wie Omeprazol) gehen einen Schritt weiter, indem sie die Produktion der Magensäure direkt an der Quelle, in den Belegzellen des Magens, hemmen.
    Sie können Nebenwirkungen wie Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit verursachen, was bei bereits bestehenden Verdauungsproblemen besonders unerwünscht ist.

    Ein weiterer Nachteil beim Einsatz von Protonenpumpenhemmern ist die dauerhafte Reduzierung der Magensäure. Dadurch wird die Verdauung insbesondere der Eiweiße im Magen beeinträchtigt. Das Futter gelangt also nicht optimal verdaut in den Darm. Dadurch erhöht sich das Risiko für Darmerkrankungen und für Störungen der natürlichen Darmflora. 

 

Nach Absetzen kann es zu einer überschießenden Säureproduktion kommen (Rebound-Effekt), was zu erneuten Magenproblemen führen kann. Ein Teufelskreis.

 

  • H2-Rezeptor-Antagonisten (wie Famotidin): H2-Rezeptoren sind für die Freisetzung von Magensäure verantwortlich und werden durch den Neurotransmitter Histamin stimuliert. Durch die Blockade der H2-Rezeptoren wird die Produktion von Magensäure automatisch vermindert. Diese Medikamente wirken schneller als Protonenpumpenhemmer (i.d.R. innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde nach Einnahme), sie haben aber ähnliche Nachteile.


Sucralfate unterscheiden sich von den beiden anderen, da sie die Magensäure nicht direkt beeinflussen, sondern eine schützende Schicht über der gereizten Schleimhaut bildet. Sie haften an den entzündeten Stellen wie ein „Pflaster“ und fördern so die Heilung. Aufgrund des Aluminiumanteils dürfen sie bei nierenkranken Hunden nur mit Vorsicht eingesetzt werden. 

Magenschleimhautentzündung: Wie sieht eine natürliche Behandlung aus?

So wie bei der schulmedizinischen Behandlung können wir mit natürlichen Mitteln ähnliche Wirkungen erreichen.

Um deinem Hund zu helfen, wirst du folgende Ziele verfolgen:

  • Die Auslöser der Gastritis ausschalten,
  • Die Fütterung anpassen,
  • Die überschüssige Magensäure abpuffern,
  • Die Magenschleimhaut schützen und
  • Die Entzündung lindern.

Gastritis: Die Ursachen bei deinem Hund beseitigen

Genetische Faktoren bzw. Fehlbildungen lassen sich nicht so einfach wegradieren. Bei den anderen Ursachen kannst du für deinen Hund Maßnahmen ergreifen:

    • Fütterungsfehler: Vermeide alle schwerverdaulichen Futterkomponenten, die lange im Magen liegen (Pansen, Knochen, getrocknete Kauartikel …)

    • Falsche Zusätze: Achte bei den Vitamin- und Mineralstoffpräparaten z.B. auf die Calciumquelle, denn viele Hunde vertragen z.B. kein Calciumcarbonat.

    • Im Fertigfutter befinden sich oft Kräuter, die die Produktion von Magensaft anregen (z.B. Löwenzahn, Artischocke …) Die sollten bei einer Gastritis nicht gefüttert werden.

    • Medikamente: In vielen Fällen ist es möglich, Medikamente, die den Magen belasten, durch sanfte Alternativen aus der Natur (zumindest teilweise) zu ersetzen.

 

    • Infektionen: Auch wenn immer noch darüber diskutiert wird, ob der Helicobacter pylori eine Magenschleimhaut beim Hund verursachen kann, solltest du diese Infektion behandeln. Hierzu wird dich deine Tierheilpraktikerin gern beraten, damit du eine Antibiose vermeidest.

 

    • Übergewicht ist eine häufige Ursache für Sodbrennen und weitere Magenbeschwerden. Bespreche mit deiner Ernährungsberaterin, wie eine vernünftige Diät für deinen Hund aussehen kann.

 

 

Stress ist eine der häufigsten Ursache für Magenschleimhautentzündungen. Das wird nicht oft genug wahrgenommen bzw. die Anzeichen von Stress nicht immer als solche erkannt. Dazu zählt auch positiver Stress (z.B. im intensiven Hundesport).
Achte penibel darauf, dass dein Hund viele Ruhephase hat und sich nach Stressphasen ausreichend erholen kann.


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So stellst du eine Magen-Schonkost für deinen Hund zusammen

Die berühmteste Variante der Schonkost ist sicherlich die „gekochte Hühnerbrust mit Reis und Möhren“.


Im Prinzip kannst du andere Futterkomponenten wählen, solange sie fettarm und sehr leicht verdaulich sind. 

  • Als Proteinquelle kannst du z.B. auch mageres Rindfleisch, Kaninen oder magere Fischfilets wählen. 
  • Du kannst Reis durch Kartoffeln, Süßkartoffeln, Hirse oder Haferflocken ersetzen. 
  • Als Gemüse eignen sich z.B. Möhren, Zucchini oder Fenchel.

 

Um den Magen nicht zu belasten, wählst du nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle und auch nur eine Gemüsesorte. Das Futter sollte schonend gegart sein und mindestens zimmertemperiert gefüttert werden. Mehrere kleine Mahlzeiten werden deinem Hund ebenfalls helfen.

Heilerde, um die Magensäure abzupuffern

Die Heilerde eignet sich sehr gut dafür, die überschüssige Magensäure abzupuffern.
Heilerde gibt es in mehreren Körnungen, die unterschiedlich genutzt werden. Für die innerliche Anwendung bei einer Magenschleimhautentzündung wählst du die Sorte „mikrofein“. 

Du kannst die Heilerde mit dem Futter oder zwischen den Fütterungen geben. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.

  • Heilerde mit dem Futter: Der große Vorteil ist sicherlich die bessere Akzeptanz. Mit dem Futter wird dein Hund die Heilerde in aller Regel problemlos einnehmen.  


Die Gabe mit dem Futter erleichtert die regelmäßige Einnahme, da die Heilerde so in den täglichen Fütterungsrhythmus integriert wird. 

 

Nachteilig ist die geringere Säureneutralisierung und die Nährstoffbindung. Das wird aber nur bei längerfristiger Anwendung zu Mangelerscheinungen führen.  

 

  • Heilerde zwischen den Fütterungen: Hier ist sie direkt in Kontakt mit der Magensäure, ohne dass Nahrung als Puffer dient. Das kann besonders effektiv sein, um überschüssige Magensäure zu neutralisieren und Sodbrennen oder Magenschmerzen schneller zu lindern.

 

Vorsicht: Heilerde bindet auch Wirkstoffe. Wenn dein Hund Medikamente erhält, solltest du auf eine zeitlich getrennte Gabe (mindestens 1-2 Stunden Abstand) von Heilerde und Medikamenten achten.

Mit diesen Hausmitteln kannst du die Magenschleimhaut schützen

Schleimstoffe sind sehr wirksam, wenn es darum geht, die Magenschleimhaut deines Hundes zu beruhigen und gleichzeitig zu schützen. 

 

  • Leinsamen-Schleim legt sich wie ein Schutzfilm auf die Magenschleimhaut und schützt sie vor Säureeinwirkung. Dazu werden Leinsamen kurz aufgekocht und der abgekühlte Schleim ins Futter oder zwischen den Fütterungen gegeben.

  • Haferschleim bildet eine moderate Menge an Schleim und bietet der Magenschleimhaut weniger Schutz.

 

Eibischwurzeln, Ulmenrinde oder Malve sind auch für ihre starke Schleimbildung bekannt und können ebenfalls für die Behandlung eingesetzt werden.

Diese Kräuter und Pflanzen wirken bei Gastritis entzündungshemmend

Viele Kräuter wirken entzündungshemmend und einige darunter sind besonders zur Behandlung von Magenbeschwerden geeignet. Das sind zum Beispiel:

 

  • Die echte Kamille: Sie hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die die Magenschleimhaut schützen und Entzündungen lindern. Dazu gibst du deinem Hund abgekühlten Kamillentee mit dem Futter oder zwischen den Fütterungen.

  • Die Süßholzwurzel: Sie wirkt stark entzündungshemmende und fördert gleichzeitig die Produktion von schützendem Schleim in der Magenschleimhaut. 

 


Kurkuma (Curcuma longa) ist ebenfalls sehr wirksam bei der Behandlung von Entzündungen. Hierzu gibst du deinem Hund die „goldene Paste“, die aus Kokosöl, Kurkuma und Pfeffer besteht (Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs). Du kannst diese selber erstellen oder fertig kaufen.

Gastritis-Tee mit nur wenig Zutaten

Hier ist ein Rezept für einen Tee, den du deinem Hund zur Behandlung einer Magenschleimhautentzündung geben kannst.

  • 40 g Süßholzwurzel
  • 30 g Kamillenblüten
  • 30 g Pfefferminze

Ein Teelöffel der Mischung mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen. 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Du verabreichst den Tee möglichst lauwarm zwischen den Fütterungen (oder mit dem Futter, wenn dein Hund ihn sonst nicht trinkt).

Die Magenschleimhautentzündung deines Hundes muss mit System behandelt werden

Bei der Behandlung der Gastritis reicht es nicht aus, ausschließlich die Überproduktion von Magensäure zu bekämpfen. Zusätzlich solltest du zu Mitteln greifen, die einerseits einen Schutz für die Magenschleimhaut bilden und andererseits die Zellen im Magen dazu anregen, mehr Schleim zu produzieren. 

Du solltest deinen Hund nicht nur vorübergehend auf Schonkost umstellen, sondern auch schauen, was an seiner aktuellen Fütterung eventuell zu Magenbeschwerden geführt hat.

Die Behandlung von Magenerkrankungen sollte also immer systematisch durchgeführt werden, damit dein Hund schnell wieder gesund wird und seine Mahlzeit wieder mit gutem Appetit frisst.


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

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