Die Clostridien beim Hund natürlich bekämpfen

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Die Clostridien beim Hund natürlich bekämpfen
Die Clostridien beim Hund natürlich bekämpfen

Die Kotuntersuchung hat’s gezeigt: Dein Hund hat vermehrt Clostridien! Das, was sich gefährlich anhört, darf dich aber nicht in Panik versetzen. Denn es gibt sanfte, wirksame Wege, um diese Bakterien aus seinem Darm zu verbannen.

Genauer genommen: Wir wollen die Clostridien nicht komplett vernichten, denn sie gehören zur gesunden Darmflora deines Hundes. 

 

Was Clostridien genau sind, welche Beschwerden sie verursachen und wie du die Fütterung deines Hundes ggf. anpassen solltest, habe ich im Blog-Artikel „Magen-Darm-Infekt bei Hunden: Die richtige Fütterung bei Clostridien“ beschrieben.

Im aktuellen Artikel möchte ich dir natürliche Mittel zeigen, mit denen du deinen Hund von den überschüssigen Clostridien befreist. 

 

Anders als bei einer Antibiose steht in der Naturheilkunde der ganzheitliche Blick im Vordergrund, weshalb die Behandlung deines Hundes auf mehreren Säulen stehen sollte, die alle ihre Berechtigung haben.

Lass uns starten!

#1 - Gesunde Darmflora: Der erste Schritt zur Bekämpfung von Clostridien

Auch wenn der erste Gedanke die direkte Bekämpfung der Clostridien sein mag, ist dieser erste Behandlungsschritt entscheidend. Indem wir die Darmflora deines Hundes wieder in Balance bringen, fördern wir die Vermehrung nützlicher Bakterien. Sie sind unsere zuverlässigen Alliierten, weil sie in der richtigen Menge und Zusammensetzung die Clostridien einfach nur durch ihre Anwesenheit verdrängen. 

 

Was du hierfür brauchst sind:

  • Probiotika: Das sind Präparate mit lebenden Darmbakterien wie Lactobacillus oder Bifidobakterien. Um das richtige Produkt auszuwählen, kann es sinnvoll sein, die Darmflora zu untersuchen: So wissen wir, welche Stämme fehlen und die Behandlung wird genauer.
  • Präbiotika: Das sind vor allem Ballaststoffe, die den nützlichen Bakterien als Nahrung dienen. Hierzu zählen u.a. Flohsamenschalen und Lebensmittel, die reich an Inulin sind wie Chicorée, Pastinake oder Topinambur. 

  • Fermentierte Nahrungsmittel wie z.B. Sauerkraut in geringen Mengen sorgen ebenfalls für ein günstiges Darm-Milieu, in dem sich die nützlichen Keime besonders gut vermehren können.

#2 - Mit diesen Mitteln reduzierst du die Clostridienanzahl

In diesem zweiten Schritt, der durchaus parallel zum ersten stattfinden kann, wollen wir die Anzahl der Clostridien deutlich reduzieren bzw. ihre Vermehrung spürbar zu hemmen.

Hier sind einfache Mittel, die diese Aufgaben übernehmen: 

  • Knoblauch wirkt antibakteriell und ist in kleinen Mengen für deinen Hund ungefährlich.
    Die Faustregel lautet: 0,2 bis 0,5 Gramm frischer Knoblauch pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht für einen Hund mit 10 kg 2 bis 5 Gramm frischen Knoblauch (ungefähr ½ bis 1 Knoblauchzehe) täglich. 

  • Oregano und Kokosöl wirken ebenfalls antibakteriell. Beim Kokosöl solltest du auf einen hohen Gehalt an Laurinsäure achten, denn gerade diese mittelkettige Fettsäure ist für die effektive Wirkung verantwortlich. Oregano könntest du zwar aus dem Gewürzregal nehmen, bei einer solchen Behandlung empfehle ich dir, ganz besonders auf die Qualität und Herkunft zu achten. 

#3 - Toxine eliminieren: So schützt du den Darm deines Hundes

Einige Clostridienarten bilden Toxine, die dem Darm schaden und Durchfallerkrankungen verursachen können. Ob sie bei deinem Hund vorhanden sind, kannst du mit einer Kotuntersuchung überprüfen lassen. In diesem Fall besteht der dritte Schritt der Behandlung darin, diese Toxine abzubinden.

Das kannst du mit einem der  folgenden Mitteln erreichen:

  • Bentonit oder Zeolith: Das sind natürliche Tonmineralien, die Schwermetalle und Giftstoffe, darunter auch Clostridien-Toxine binden, sodass diese ausgeschiedenen werden. Vorteil: Sie nehmen die Schadstoffe aus dem Darm auf, ohne dabei die nützlichen Darmbakterien zu beeinträchtigen.

    Wenn du diese bereits zuhause hast, kannst du alternativ Heilerde zur Reduktion der Toxinlast einsetzen.  
  • Aktivkohle ist ein traditionelles Mittel, das seit langem zur Bindung von Giftstoffen im Verdauungstrakt verwendet wird. 

  • Chlorella ist eine grüne Alge, die für ihre entgiftenden Eigenschaften bekannt ist. Sie kann Schwermetalle und Toxine binden und deren Ausscheidung fördern. Zusätzlich unterstützt sie die Leberentgiftung.
  • Huminsäuren: Sie sind mein Favorit, weil sie nicht nur Toxine binden, sondern gleichzeitig Entzündungen verringern, der Darmschleimhaut einen aktiven Schutz bieten und zu ihrer Regenation beitragen. 
  • Saccharomyces boulardii: Diese probiotische Hefe lässt sich nicht eindeutig zu einem Behandlungsschritt zuordnen, weil sie ebenfalls auf verschiedene Art und Weisen wirkt: Einerseits direkt auf die Toxine, indem sie diese bindet, andererseits indirekt, indem sie das Darmmilieu stabilisiert, Entzündungen reduziert und das Immunsystem unterstützt. Dadurch wird der Darm deines Hundes bei Infektionen mit Toxin-produzierenden Bakterien wie Clostridien geschützt und die Heilung gefördert.

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#4 – Regeneration der Darmschleimhaut: Das hilft bei Entzündungen

Wenn sich die Clostridien im Darm deines Hundes übermäßig vermehrt haben und vor allem dann, wenn sie Toxine produzieren, können Entzündungen entstehen, die seiner Darmschleimhaut schaden.
Du solltest schnell handeln, da dies auf Dauer einige Gesundheitsprobleme wie Leaky Gut, Futterunverträglichkeiten bis hin zu chronischen Darmentzündungen wie IBD als Folge haben kann. 

(Hierzu kannst du dich in folgendem Artikel gut informieren: Wenn der Durchfall deines Hundes eigentlich IBD ist).

Hier sind einige Mittel, die du wirksam gegen Entzündungen und zur Regeneration der Schleimhaut einsetzen kannst: 

  • Kurkuma wirkt entzündungshemmend und lässt sich ganz bequem mit einer kleinen Menge der berühmten „Goldenen Paste“ verabreichend. Inzwischen ist sie im Handel erhältlich, aber du kannst sie ganz einfach selber machen. Mein Rezept findest du hier: 8 natürliche Radikalfänger für deinen Hund

  • Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) kommen vor allem in fettem Fisch bzw. Fischöl vor und sind besonders gut dazu geeignet, Darmentzündungen zu lindern. 

  • L-Glutamin: Diese Aminosäure ist eine wichtige Energiequelle für die Zellen des Darms und trägt auf diesem Wege zur Regeneration der Darmschleimhaut bei. Hühnerfleisch ist besonders reich an L-Glutamin und über die Fütterung von Knochenbrühe lieferst du deinem Hund eine zusätzliche Ration dieser wertvollen Aminosäure.  Für eine gezielte Behandlung ist es sinnvoll, auf höher dosierte Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen.

  • Zink fördert die Zellteilung und -reparatur und unterstützt dadurch die Heilung und Erneuerung der Darmbarriere. Dieses essentielle Spurenelement ist vor allem in Rind- und Lammfleisch enthalten. Auch hier ist im Rahmen einer Behandlung eine zusätzliche Zufuhr über entsprechende Präparate zu empfehlen.

Der ganzheitliche Ansatz: Alle Behandlungsschritte sinnvoll kombinieren

Du siehst, die verschiedenen Behandlungsschritte sind wie Puzzleteilchen, die perfekt zueinander passen sollten. Die Liste wäre nicht komplett, wenn ich nicht noch folgende Punkte erwähnten würde:

  • Du solltest unbedingt Wert auf eine hochverdauliche Fütterung legen, damit keine unverdauten Proteine in den Dickdarm gelangen und dort die Clostridien nähren.

  • Aus diesem Grund sollte die Verdauung insgesamt optimal funktionieren. Hier können Bitterstoffe, wie z.B. im Löwenzahn enthalten, die Produktion aller Verdauungssäfte aktivieren.

  • Achte darauf, dass dein Hund so wenig Stress wie möglich ausgesetzt wird, da dieser sich sehr schnell negativ auf die Darmgesundheit auswirkt.

Vielleicht denkst du jetzt, dass es viel einfacher wäre, deinem Hund ein Antibiotikum zu geben, zumal es oftmals als einzige Behandlungsmöglichkeit empfohlen wird. Bedenke aber, dass jede Antibiose nicht nur die Clostridien, sondern auch alle nützlichen Bakterien angreift. Das stört natürlich das Gleichgewicht der Darmflora, führt zu Verdauungsproblemen und letztendlich zu noch günstigeren Bedingungen für die Vermehrung der Clostridien. Ein Teufelskreis! 


Bei deinem Hund wurden Clostridien festgestellt und du brauchst Hilfe bei der Behandlung? Melde dich gern bei mir und vereinbare einen kostenlosen Kennenlerntermin, in dem wird alles besprechen können. Ich freue mich auf das persönliche Gespräch mit dir.


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

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