Anne Sasson - Ganzheitliche Hundegesundheit
Wie sich die Mineralstoffe im Hundekörper gegenseitig beeinflussen
Die Menge macht's! Zu viele Mineralstoffe können der Gesundheit deines Hundes schaden.
Vielleicht hast du dich dazu entschieden, deinen Hund zu barfen und fühlst dich nicht ganz sicher, ob dein Fütterungsplan wirklich gut passt? Natürlich möchtest du alles richtig machen und deinen Hund bestens mit allen Nährstoffen versorgen. Befürchtest du, dass ihm etwas fehlt?
Dann ist dir sicherlich aufgefallen, dass Nahrungsergänzungsmittel für Hunde wie die Pilze aus dem Boden schießen. Sie versprechen glänzendes Fell und Vitalität. Sie wollen gegen Mangelerscheinungen vorbeugen und das Immunsystem deines Hundes unterstützen. Sie sollen dafür sorgen, dass er sehr lange starke Gelenke und Knochen behält.
Tückisch ist, dass die Mineralstoffe sich gegenseitig beeinflussen. Zu viel oder zu wenig des einen hemmt die Aufnahme des anderen. Für ein gutes Gleichgewicht sollte das Futter deines Hundes alle Mineralstoffe in der richtigen Menge enthalten. So vermeidest du die negativen Wechselwirkungen der Nährstoffe untereinander.
Den Überblick behalten
In der folgenden Grafik siehst du für die wichtigsten Mineralstoffe ganz genau, was ihre Aufnahme begünstigt und was sie hemmt.
Das berühmteste Pärchen in der Hundefütterung
Calcium und Phosphor: Sie sind wie Verliebte, die rund um die Uhr aufeinander achten. Sie können einfach gar nicht ohne einander!
Ein Calcium-Überschuss hemmt die Aufnahme von Phosphor und zu viel Phosphor stört wiederum die Calcium-Aufnahme. Glücklicherweise gibt es sehr feine Mechanismen, die perfekt funktionieren und Ungleichgewichte wieder ausgleichen. Dennoch ist es wichtig, Calcium und Phosphor im richtigen Verhältnis zu füttern.
Optimalerweise liegt es bei 1,3 – 1,6:1. Das Futter sollte also 1,3 bis 1,6 mal mehr Calcium als Phosphor enthalten. Es zählt natürlich nicht nur das Verhältnis, die gefütterte Calcium- bzw. Phosphormnge muss auch den Bedarf deines Hundes decken. Wenn diese notwendigen Mengen gefüttert werden, werden leichte Abweichungen gut vertragen.
Bei falsch zusammengesetzten Futterrationen kommt es meistens zu einem Phosphorüberschuss bei gleichzeitigem Calciummangel. Das liegt daran, dass in Fleisch und Getreide wenig Calcium, dafür aber viel Phosphor enthalten ist (vor allem im Fleisch). Werden keine Knochen gefüttert, die ihrerseits viel Calcium enthalten, kann das Verhältnis nicht ohne Zusätze eingehalten werden.
Vorsicht: Es ist nicht die einzige Regel, die bei der Zusammenstellung von Futterplänen zu beachten ist.
Du hast ja in der Übersichtstabelle gesehen, dass die Mineralstoffe im richtigen Verhältnis zueinander gefüttert werden sollen. So kannst du sicher stellen, dass sich sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen.
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Dazu kommen noch verschiedene Störfaktore…
Sabotage durch Phytinsäure
An sich ist Phytinsäure nützlich. Für Pflanzen! Als bioaktive Substanz speichert sie Phosphate sowie Kalium, Magnesieum, Calcium und Eisen, die die Keimlinge in Hülsenfrüchten, Getreide und Ölsaaten zum Wachsen brauchen. So sehr sie diesen Pflanzen dient, so sehr kann Phytinsäure deinem Hund schaden.
Wieso? Das Molekül Phytat kann mit anderen Molekülen Komplexe bilden. So bindet es Eisen und Zink, die mit der Nahrung aufgenommen werden, im Magen-Darm-Trakt. Diese Mineralstoffe können vom Organismus nicht mehr gut aufgenommen werden: Ihre Bioverfügbarkeit sinkt.
Phytinsäure ist in Getreide, vor allem in Vollkorngetreide, in Pseudo-Getreide (Quinoa, Amaranth, Buchweizen), in Hülsenfrüchten, in Nüssen enthalten.
Phytinsäure ist ein Anti-Nährstoff, er schränkt die Aufnahme anderer Nährstoffe ein . Doch keine Panik: Solange dein Hund nur wenig Getreide oder Pseudogetreide und kleine Mengen an Nüssen frisst, wird er über die Fütterung von Fleisch und Innereien mit ausreichend Zink und Eisen versorgt werden. Im Rahmen einer artgerechten und ausgewogenen Fütterung wird es nicht zum Mangel kommen.
Vorsicht: Wenn Produkte damit werben, dass sie Vollkorn-Lebensmittel beinhalten, dann wird er Gehalt an Phytinsäure entsprechend hoch sein!
Anti-Nährstoff Nr 2: Die Oxalsäure
Auch Oxalsäure ist eine sog. antinutritive Subtanz, weil sie einen negativen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen ausübt. Sie hemmt insbesondere die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen.
Oxalsäure befindet sich vor allem in bestimmten Gemüsesorten. Das sind zum Beispiel Rhabarber, Rote Bete, Mangold und Spinat. Diese Futtermittel machen normalerweise einen geringen Teil des gesamten Futters aus. Und so sollte es auch bleiben, denn Oxalsäure begünstigt auch die Entstehung von Oxalat-Harnsteinen.
Wenn du diese Gemüsesorten füttern möchtest, dann ist es besser, sie zu kochen, weil die Oxalsäure ins Kochwasser übergeht. Das Kochwasser solltest du also nicht mitfüttern.
Eigentlich ganz einfach
Du findest das alles furchtbar kompliziert? Dabei ist die Lösung ganz einfach: Mit einem ausgewogenen Fütterungsplan wird es deinem Hund an nichts mangeln. Und er wird auch nicht unnötig überversorgt werden.
Das Calcium:Phosphor-Verhältnis lässt sich wunderbar über eine artgerechte Fütterung regulieren. Und ist nicht sehr schwierig, darauf zu achten, dass nicht zu viel Getreide gefüttert wird. So wird dein Hund keine Probleme aufgrund der Phytinsäure bekommen. Gleiches gilt für die Oxalsäure: Es gibt so viele andere andere Gemüsesorten, die du füttern kannst, ohne ihn damit zu belasten.
Du interessierst dich für diese Themen und möchtest immer etwas dazu lernen, damit dein Hund sehr lange GlücklicHundGesund bleibt. Das ist der allerwichtigste Schritt. Dann hilft dir auch dein gesunder Menschenverstand und das Vertrauen in die feinen Stoffwechselprozesse, die so vieles auf fast magische Weise regulieren, wenn man sie nicht durch einseitige Fütterung überstrapaziert.
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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin.
Mein Herzenswunsch? Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben.