Die Omega-3-Familie: Warum diese FettsĂ€uren so wichtig fĂŒr deinen Hund sind

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Die Omega-3-Famile: Warum diese Fettsäuren so wichtig für deinen Hund sind
Die Omega-3-Famile: Warum diese FettsĂ€uren so wichtig fĂŒr deinen Hund sind
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Das Wichtigste zuerst: Fett ist der Freund deines Hundes, nicht sein Feind. Fett hat zwar bis heute keinen guten Ruf, dabei ist es die beste Energiequelle für deinen Hund. Und nicht nur das …  

 

Fett – genauer genommen, die verschiedenen Fettsäuren – übernehmen zahlreiche Aufgaben im Körper deines Hundes. Ohne sie wäre einfach kein Leben möglich.

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, welche Vorteile Fettsäuren für die Gesundheit deines Hundes bieten und bei welchen Erkrankungen du sie sogar ganz gezielt eingesetzt solltest.

Ich gebe dir praktische Tipps, damit du deinem Hund die richtigen Fettsäuren in höchstmöglicher Qualität fütterst.

Fett: Die stĂ€rkste Energiequelle fĂŒr deinen Hund

Fett ist ein essenzieller Nährstoff, der sowohl Energie liefert als auch eine Vielzahl lebenswichtiger Prozesse im Körper unterstützt.

 

Fett ist die konzentrierteste Energiequelle in der Ernährung: Wusstest du, dass ein Gramm Fett etwa 9 Kilokalorien liefert, im Vergleich zu 4 Kilokalorien bei Kohlenhydraten und Proteinen?

 

Bestimmte Nährstoffe kann dein Hund nur mit Fett richtig aufnehmen und verwerten: Dazu zählen vor allem die Vitamin A, K, D und E.

 

Und die gute Nachricht lautet: Hunde, die gesund aufwachsen und von Beginn an artgerecht gefüttert wurden, können Fett in größeren Mengen sehr gut vertragen. Das gilt auch für tierische Fette, die für Menschen aufgrund der gesättigten Fettsäuren eher ungünstig sind.

 

Hunde haben im Laufe der Evolution ein Verdauungssystem entwickelt, das ihnen ermöglicht, Fette zu etwa 90–95 % aufzunehmen, wenn das Futter insgesamt gut zusammengestellt ist. 

 

Dazu kommt, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zu viele tierischen Fette bei Hunden (anders als bei Menschen) kaum eine Rolle spielt.

FettsÀuren im Fokus: Welche braucht dein Hund?

Wenn wir von Fett sprechen, geht es eigentlich um verschiedene Zusammensetzungen von Fettsäuren.

 

Fettsäuren sind die grundlegenden Bausteine von Fetten. Chemisch gesehen bestehen sie aus einer Kette von Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, die unterschiedlich lang und unterschiedlich aufgebaut sind. Die Art dieser Ketten bestimmt die Eigenschaften der verschiedenen Fettsäuren.


Es wird hier nicht zu viel um Chemie gehen, sondern viel mehr um die praktischen und gesundheitlichen Aspekte bei der Fütterung von Fettsäuren.

Essentielle vs. nicht essentielle FettsÀuren

Essenzielle Fettsäuren kann dein Hund nicht selbst herstellen, er muss sie über die Nahrung zu sich nehmen. Dazu gehören einige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Dahingegen kann er aus anderen Nährstoffen Omega-9-Fettsäuren selbst synthetisieren, sie werden deshalb als nicht-essenziell bezeichnet.

GesÀttigte vs. UngesÀttigte FettsÀuren

  • Gesättigte Fettsäuren
    Chemisch betrachtet haben sie keine Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen. Du erkennst sie daran, dass sie bei Raumtemperatur fest sind. Das sind z.B. tierische Fette wie Rindertalg oder Schweineschmalz. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, deinem Hund Energie zu liefern.

  • Einfach ungesättigte Fettsäuren
    Sie enthalten eine Doppelbindung in der Kohlenstoffkette. Sie sind bei Raumtemperatur flüssig, wie z.B. Geflügelfett. Obwohl sie selbst zu den Fetten gehören, unterstützen sie die Fettverdauung.
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
    Sie enthalten zwei oder mehr Doppelbindungen und sind essenziell für die Gesundheit von Haut und Fell sowie für das Immunsystem. Sie unterstützen die Herzgesundheit, wirken entzündungshemmend und sind wichtig für die Zellmembranen sowie die Gehirnfunktion. Sie sind z.B. in Fischöl enthalten.

Mittelkettige FettsÀuren

Mittelkettige Fettsäuren, wie z.B. Kokosöl, werden direkt in der Leber verstoffwechselt und liefern schnell verfügbare Energie, ohne dass sie als Fett gespeichert werden. Sie sind leichter verdaulich als andere Fette. Deshalb eignen sie sich für Hunde, die Probleme mit der Fettverdauung haben. Sie können bei älteren Hunden dabei helfen, der beginnenden Demenz entgegegenzuwirken.

MCT-Fette sollten aber nicht als alleinige Fettquelle eingesetzt werden, da die weiteren nützlichen Fettsäuren fehlen würden.


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Omega-3: Die Stars unter den FettsÀuren

Omega-3 und Omega-6 sind wohl die bekanntesten Fettsäuren, da sie an einer Vielzahl von lebenswichtigen biologischen Prozessen beteiligt sind.

Hier sind einige der zentralen Aufgaben, die entscheidend für die Gesundheit deines Hundes sind:

  • Regulierung von Entzündungsprozessen
  • Unterstützung der Immunreaktion
  • Aufrechterhaltung der Hautbarriere und der Fellgesundheit
  • Regulation des Blutdrucks
  • Zellbildung im gesamten Organismus (Leber, Darm, Haut, Gehirn…) 

Auf diese speziellen Omega-3-FettsÀuren kommt es an

Auf dieser vereinfachten Grafik sind nur einige der verschiedenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren dargestellt. Die Pfeile zeigen die Umwandlungsprozesse, die im Organismus deines Hundes stattfinden.

Was du dir merken solltest


Die Fettsäuren, die deinem Hund fehlen könnten, sind EPA und DHA. Wie du auf der Grafik siehst, kann dein Hund sie aus Alpha-Linolensäure (ALA) herstellen. Die Umwandlungsrate ist aber sehr gering, sodass es sinnvoller ist, diese Fettsäuren aus direkten Quellen zu füttern.



Es wird sehr viel über die Omega-3-Fettsäuren gesprochen, sodass die Omega-6-Familie etwas in Vergessenheit gerät. Dabei sind einige Omega-6-Säuren sind besonders wichtig für Haut und Fell. Darunter zählt die Linolsäure, die du bei Hautproblemen supplementieren solltest.

In der Regel bekommen Hunde über die Fütterung von Fleisch ausreichend Omega-6-Fettsäuren.

Wie du deinen Hund gut mit Omega-3-FettsÀuren versorgst

  • Fleisch

    Die meisten Fleischsorten enthalten sehr wenig Omega-3. Das liegt insbesondere an der Massentierhaltung.

    Wildfleisch (z. B. Reh, Hirsch, Wildschwein) und Weidefleisch (z. B. Rind, Lamm) nehmen Omega-3 über Pflanzen und Gräsern auf, sodass das Fleisch dieser Tiere signifikant mehr dieser wertvollen Fettsäuren enthält, als das von Tieren, die hauptsächlich mit Getreide gefüttert werden.

    Wichtig zu wissen: Fleisch enthält vor allem ALA, das von deinem Hund erst umgewandelt werden muss.

  • Fisch
    Von allen Lebensmitteln haben fette Fischsorten wie Lachs, Makrele, Sardinen oder Hering den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren, insbesondere an wertvollen EPA und DHA.
  • Fischöle
    Es ist i.d.R. praktischer, Fischöle zu füttern, da sie sehr konzentriert und einfach dosierbar sind.
    Auch Krillöl ist eine hochwertige Quelle für Omega-3-Fettsäuren und bietet darüber hinaus die Vorteile der höheren Bioverfügbarkeit und den Astaxanthin-Gehalt, dass die Fettsäuren gegen das ranzig werden schützt. 
  • Algenöl ist eine pflanzliche Alternative, die vor allem DHA enthält und besonders für Hunde geeignet ist, die Fisch nicht vertragen.

  • Pflanzliche Öle
    Einige pflanzliche Öle wie z.B. Leinöl sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Allerdings enthalten sie Alpha-Linolensäure (ALA), die erst in EPA und DHA umgewandelt werden muss.
    Hanföl oder Leinöl bieten also eine gute Ergänzung zu Fischöl, ersetzen es aber nicht vollständig.

Die Gefahren der Unterversorgung

Wenn dein Hund nicht ausreichend mit essentiellen Fettsäuren versorgt wird, können sich schnell gesundheitliche Probleme entwickeln. Das liegt vor allem daran, dass der Organismus deines Hundes nicht mehr in der Lage ist, wichtige Zellstrukturen aufzubauen und Entzündungsprozesse zu regulieren.

 

Daher ist eine ausgewogene Zufuhr von Fettsäuren entscheidend, damit dein Hund vital und gesund bleibt.


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

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